Solche Berichte schmelzen auf der Zunge....
YVERDON 2018
Leitung: Föhn Daniel, Saas-Almagell
Träne i de Auge Komponist: Emil Wallimann
Gesamteindruck
Klanglich ein Erlebnis, auch im satten "forte" sehr rund. Sehr ausdrucksstark und doch gefühlvoll ausgereift im
Liedteil, herzhaft-engagiert und begeisternd glaubhaft. Die schön aufblühende klangvolle Entwicklung des Jodels,
untermalt vom satt aber diskret mitgehenden Chorbegleit gefällt und berührt besonders. Hierzu noch zwei
wertungsfreie Bemerkungen: a) Die Jodelstimmen steigern im Beginn kräftig zum ersten Hochton (im JT 1, ähnlich
auch im JT 3) und sind dann voll da. Eine Steigerung auf dem Hochton und eine weitere Entwicklungsmöglichkeit
zum Ende des ersten Bogens hin (= Halbe) fehlt so; sie wird nur / vor allem vom Begleit gemacht. b) Beim 4/4-Takt "I
ha Träne i de Aige" wäre es schön, nicht jedes Mal gleich zu gestalten, sondern das Tempo zu variieren oder
spannungsvoll agogisch zu differenzieren.
Tongebung
Positiv Tragende, gut geschulte Stimmen. Klang ist warm, hell und ausgelichen.
Negativ
Aussprache
Positiv Prägnante und stets gut verständliche Aussprache. Gut beherrschte Jodeltechnik mit schönen
Kehlkopfschlägen.
Negativ
Rhythmik
Positiv Exakte Notenwerte und deutlich spürbare Taktart. Grundtempo und Melodiefluss sind sinnvoll.
Ausgeprägte Tempowechsel.
Negativ Der Start zur 2. und 3. Strophen gelingen etwas Uneinheitlich was sich aber kaum auf die
hervorragende Rhythmik niederschlägt.
Dynamik
Positiv Es wird Textgemäss, kontrastreich, und sehr ausgeprägt differenziert. Schöne Schwelltöne und
gelungene Höhepunkte.
Negativ
Harmonische Reinheit
Positiv Durchwegs sehr rein und sicher. Klangvolle und rein auch im Jodel.
Negativ
Juryleiter/in Allemann Timo
Juror(in): Hefti Simon
Juror(in): Moor Ueli
Brig 2017
Leitung: Föhn Daniel, Saas-Almagell
läbes@rt.vs
Komponist: Daniel Föhn
Gesamteindruck
Mit viel Herzblut und Freude wird uns das schöne Lied vorgetragen. Die spürbare Begeisterung der Jodlerinnen kommt besonders zur Geltung. Ein Genuss, dem Vortrag zuzuhören.
Tongebung
Positiv Wohlklingender, tragender und ausgeglichener Chorklang. Hell, klar und warm die Jodelstimmen.
Negativ
Aussprache
Positiv Gut verständlich, passende Jodelvokalisation.
Negativ
Rhythmik
Positiv Sehr gut gewählte Tempi der einzelnen Teile. Notenwerte exakt und präzis. Schöner Melodiefluss.
Negativ Viertelnoten in den LT 10 und 12 (Tenöre) etwas zu kurz und abgezerrt.
Dynamik
Positiv Dynamisch wird aus dem Vollen geschöpft. Wir hören schöne An- und Abschweller, strahlende Hochtöne im Jodel.
Negativ
Harmonische Reinheit
Positiv Der Chor singt partiturgetreu. Die angestimmte Tonart A-Dur wird bis zum Schluss gehalten. Das Klangbild ist mehrheitlich klar und durchsichtig. Saubere und stabile Akkordwechsel im Jodelbegleit. Die Jodelstimmen intonieren sehr sauber.
Negativ Stellenweise diffuser Chorklang und unhörbare 2. Bässe (LT 5 und 7). Unsauberer Akkord im LT 8 und unsauberer Akkordwechsel im LT 14.
Juryleiter/in Stadelmann Franz-Markus
Juror(in): Hartmann Seraina
Davos 2014
Leitung: Föhn Daniel, Saas-Almagell
Schtunde, wa ds Läbe bringt
Ewald Muther
Der klangvolle, tragende Chorklang lässt aufhorchen. Die soliden, sicheren Bassstimmen stützen den Chor und bilden eine gute Grundbasis. Klangtragende, gepflegte Jodelstimmen verraten die solide Chor- und Einzelstimmenschulung.
Tongebung Auch mit Berücksichtigung des markanten Walliser Dialektes sind doch einige Wortendungen mit "e" zB "Stunde" grell artikuliert. Zur guten Schulung passt die stilsichere Jodelvokalisierung.
Aussprache Die angestimmte Tonart wird gehalten. Im Jodel klingt der Auftaktübergang zum JT 1 etwas schleifig. Der Schlussakkord gelingt nicht ganz sauber
Harmonische Reinheit Das frische Tempo mit geschickten agogischen Veränderungen wird markant durchgezogen. Präzise wird der 9/8 Takt im Lied- und Jodelteil betont. Eigentlich ist die verkürzte Viertelnote im LT 7 nur der Vollständigkeit halber zu erwähnen.
Rhythmik
Dynamisch versprüht der Chor Begeisterung. Mit allen möglichen Mitteln werden Höhepunkte herausgearbeitet. Die textliche Umsetzung beachtend, gelingt dem Chor eine facettenreiche Interpretation bringt der Chor musikalisch mit bester Empfehlung (frohe) "Schtunde, wa ds Läbe bringt".
Interlaken 2011
Saas-Fee, Jodlerklub Gletscherecho
Kategorie: Jodlerklub Klasse 1 Unterverband WSJV
Liedname: "Früehligserwache"
Komponist: Daniel Föhn
Tongebung: Klangvoll, glänzend und warm getragen. Klare, strahlende Jodelstimmen mit sicherer Jodeltechnik.Tiefe (es) des 2.Basses in LT 15 und JT 7 wenig tragfähig.
Aussprache: Klar verständlich und gepflegt. Abwechslungsreiche Jodelvokalisation.
Harmonische Reinheit: Die angestimmte Tonart A-Dur wird bis zum Schluss sicher gehalten. Leichte Trübung der Jodelhochtöne im JT 4 der ersten Strophe.
Rhythmik: Gut gewähltes, flüssiges Tempo. Korrekte Rhythmik mit klar erkennbarem Metrum.
Dynamik: Gefühlvoll, textensprechend und spannungsvoll gestaltet, mit schönen Melodiebogen.
Gesamteindruck: Eine ausdrucksstarke Darbietung, glaubhaft, mit Gespür und engagiert vorgetragen.
Der klangvolle Jodel überzeugt.
Naters 2009
Saas-Fee, Jodlerklub Gletscherecho
Kategorie: Jodlerklub Klasse 1 Unterverband WSJV
Liedname: "Tritt fer Tritt"
Komponist: Willi Valotti
Tongebung: Kräftig klangvoller, ausgeglichener Chorklang mit kultivierter, tragender Tongebung.
Harmonische Reinheit: Gut geführte Stimmen ergeben ein klares Klangbild.
Ohne merkliche Trübungen sinkt man von Cis-Dur nach H-Dur.
Aussprache: Gut verständlich, gepflegt und prägnant. Gut gewählte Jodelvokalisation.
Harmonische Reinheit: Gut geführte Stimmen ergeben ein klares Klangbild.
Ohne merkliche Trübungen sinkt man von Cis-Dur nach H-Dur.
Rhythmik: Präzis und klar gegliedert, mit sorgfältig erarbeiteter Metrik.
Gut gewähltes Tempo mit schönem Melodiefluss.
Dynamik: Sinnvoll und kontrastreich, mit schönen Höhepunkten.
Gesamteindruck: Eine ausdrucksstarke, gefühlvolle Darbietung von bemerkenswerter Musikalität.
Überzeugend und glaubhaft wird die Stimmung von Freude und Trauer zum Ausdruck gebracht.
Jurorin: Marianne Smugg
Luzern 2008
Riesterer Katrin, Saas-Fee WSJV Klasse 1 Hesch es wohr gnoh? Marie-Theres von Gunten
Tongebung: Die Jodlerin verfügt über eine klangvolle und tragende Stimme. Im Jodel der 1.
Strophe ist noch ein wenig Nervosität spürbar. Die 2. und 3. Strophe gelingen
strahlend und schön.
Aussprache: Beherrscht, mit klangvollen Vokalen und prägnanten Konsonanten.
Harmonische Reinheit: Der Anstieg um einen halben Ton führt zu kleinen Trübungen.
Ansonsten stabile Tonsprünge und rein gehaltene Schlusstöne.
Rhythmik: Die Taktart ist erfasst. Der Agogik wird viel Raum gegeben, was den
Gesamteindruck aufwertet. Der schnelle Jodelteil dürfte noch lüpfiger sein.
Dynamik: Der Liedteil ist textgerecht und mit schönen Differenzierungen gestaltet. Die
Dynamik des Jodels ist sehr schön. Der 3. Jodel gefällt besonders.
Gesamteindruck: Ja, wir haben es wahrgenommen! Dieser Vortrag ging unter die Haut und
beeindruckte die Jury wie auch das Publikum. Wir bedanken uns für diesen
gefühlvollen und beherzten Auftritt und beglückwünschen die Jodlerin zu
dieser ausserordentlichen Leistung.
Juror: Emil Wallimann
Saas-Fee, Jodlerklub Gletscherecho
Kategorie: Jodlerklub Klasse 1 Unterverband WSJV
Liedname: "Herbschtmonet"
Komponisten: Jürg Röthlisberger, Hanny Schenker-Brechbühl
Tongebung: Klangvoll, weich und kultiviert. Der Chorklang ist kompakt, ausgeglichen, tragend. Geschulte Jodeltechnik
mit strehlenden, feinen Hochtönen.
Aussprache: Verständlich und gepflegt. Einzig einige Schluss-T sind nicht immer hörbar zB LT 6 (Nacht) und LT 8
(Pracht). Jodelvokalisation ist gut abgestimmt und natürlich.
Harmonische Reinheit: Die harmonisch schwierigen Klippen der anspruchsvollen Komposition
werden mit Bravour gemeistert. Dank sicherer Intonation und präzisen
Tonsprüngen kann die angestimmte B-Dur gehalten werden. Die 2. Bässe
sollen darauf achten, dass sie in den tiefen Lagen (Lt 7, 8, 15) hörbar bleiben.
Rhytmik: Exakt und klar gegliedert mit deutlich spürbarer Metrik. Schwungvolles, zügiges Tempo,
so dass die Melodie im Lied- und Jodelteil schön fliessen kann.
Dynamik: Abwechslungsreiche, aus dem Text gestaltete dynamische Differenzierungen.
Wohldosierter Spannungsaufbau und geschickt eingesetzte Schwelltöne.
Gesamteindruck: Obwohl der Sommer erst so richtig eingezogen ist, verstehen es die Jodler aus Saas-Fee
mit dieser ausdrucksstarken Darbietung den bevosrstehenden Herbst in seiner ganzen
Schönheit musikalisch überzeugend und begeisternd darzustellen.
Ein wunderschönes Hörerlebnis!
Juror: Peter Summermatter
Rechthalten 2006
Saas-Fee, Jodlerklub Gletscherecho Katrin Riesterer
Kategorie: Jodlerin Klasse 1 Unterverband WSJV
Liedname: "Es Fäscht für mis Härz"
Komponist:Marie-Theres von Gunten
Tongebung: Kultiviert, klangvoll, beherrschte Atemtechnik mit guter Tonstütze, gut ausgebildete Jodeltechnik.
Aussprache: Gepflegt, gut verständlich und passende Vokalisation.
Harmonische Reinheit: Absolut rein! Ein hervorragender Vortrag!
Rhytmik: Sehr exakt. Das Metrum ist klar erkennbar und das Tempo der Komposition entsprechend gewählt.
Dynamik: Aussagekräftig und erlebt, schöne Schwelltöne. Ein Vortrag mit viel Ausstrahlung.
Gesamteindruck: Der bemerkenswerte hervorragende Vortrag vermag überzeugend "Es Fäscht für mis Härz" in die Kirche zu zaubern. Beste Leistung ohne jede Einschränkung!
Juror: Leiggener Amadé
Saas-Fee, Jodlerklub Gletscherecho
Kategorie: JG Klasse 1 Unterverband WSJV
Leitung: Föhn Daniel, Saas-Almagell
Liedname: "Der Summer vergeit"
Komponist: Jürg Röthlisberger
Tongebung: Ein wunderbar ausgeglichener Chorklang, getragen von durchwegs klangvoller Tongebung, beweglich und weich, ergänzt durch ein mit warmer Stimme vorgetragenes Solo und strahlenden Jodelstimmen mit wunderschönen Hochtönen.
Aussprache: Deutlich, gepflegt und kultiviert. Abwechslungsreiche Jodelvokalisation
Harmonische Reinheit: Ohne Fehl und Tadel, durchwegs klare Stimmführung mit sicherer Intonation.
Rhytmik: Klar und straff, präzise Metrik und schwungvoller Liedfluss.
Dynamik: Spannungsvoll, geschickt und abwechslungsreich gestaltet, mit ausgeprägten Höhepunkten und wohldosierten Schwelltönen. Lässt keine Wünsche offen.
Gesamteindruck: Eine bemerkenswerte, ausdrucksstarke Darbietung mit schönen Gestaltungselementen und natürlicher Ausstrahlung, wohlklingend und gefühlvoll vorgetragen.
Jurorin: Marianne Smug
Aarau 2005
Saas-Fee, Jodlerklub Gletscherecho
Kategorie: JG Klasse 1 Unterverband: WSJV
Leitung: Föhn Daniel, Saas-Almagell
Liedname: "En Jodel"
Komponist: Fred Stocker
Tongebung: Glanzvoll-tragend. Heller, sehr transparenter und perfekt ausklingender Chorklang.
Aussprache: Deutlich,
natürlich. Es ist hoch erfreulich, dass die Gruppe keinen Mehraufwand
scheut und die Komposition in ihren eigenen Walliserdialekt überträgt!
Harmonische Reinheit: Die
leichte Sinktendenz in Strophe 2 und 3 geschieht unmerklich und trübt
das Klangbild nicht. Vereinzelt leichte Tonschwankungen in den Hochlagen
des 1. Jodels.
Rhythmik: Korrekt. Gut gewählte, feindifferenzierte Tempi mit sinngemässer Agogik.
Dynamik: Sehr differenziert und textentsprechend, im Jodel mit glänzender Ausstrahlung.
Gesamteindruck: Eindrücklicher, sehr kultivierter Vortrag mit ausgeprägtem musikalischem Gefühl.
Jurorin: Lilian von Rohr
Fribourg 2002
Saas-Fee, Jodlerklub Gletscherecho
Kategorie: JG Klasse: 1 Unterverband: WSJV
Leitung: Föhn Daniel, Saas-Almagell
Liedname: Uralti Musig
Komponist/in: Felix Schmid
Tongebung: Der Chor verfügt über einen runden, ausgeglichenen Chorklang. Im Jodel geraten einzelne Töne der Schaltlage sowie Hochtöne kehlig.
Aussprache: Es wird in gepflegtem, natürlichem Walliser Dialekt gesungen.
Rhythmik: Gut erfasst und frei umgesetzt. Die Fermaten in den LT 8 und 12 sowie in JT 6 sind kaum ausgesungen. Ebenso wird den Vorschriften des Komponisten punkto "ritardandi" nicht entsprochen.
Dynamik: Die besinnliche Stimmung wird sehr gut spürbar und differenziert vorgetragen. Das teils stossweise Singen verhindert die Ausgestaltung schöner Melodiebogen. Der Jodel mit der "piano"-Stelle in JT 6 gefällt gut. Hier dürften die Höhepunkte noch weiter ausgebaut werden.
Harmonische Reinheit: Es wird sauber und rein in der Originaltonart gesungen.
Gesamteindruck: Die Walliser erfreuen uns Zuhörer mit ihrem urwüchsigen, gepflegten Lied, welches sehr fein und besinnlich vorgetragen wird. Mit etwas mehr Spannungsaufbau würden die ansatzweisen Höhepunkte noch deutlicher und spürbarer.
Autor/in: Claudia C. Fábregas